
Slott – Ein neuer Aufschlag
Alles beginnt mit einem leeren Blatt
Stell dir vor: ein leeres Blatt Papier und eine abstrakte Herausforderung. Genau so begann Slott. Am Anfang gab es nur einen Namen, ein Maskottchen und eine grobe Idee. Alles andere – vom Tone of Voice bis hin zum fertigen Produkt – mussten wir von Grund auf entwickeln.
Für mich war es eine einmalige Chance: NeoGroup vertraute mir und dem Team, diese Idee zum Leben zu erwecken – und die Plattform von Anfang an mit klarem UX-Fokus zu gestalten. Es war die Gelegenheit, Erfahrungen aus früheren Fehlern und Erfolgen direkt einzubringen, um am Ende etwas wirklich Wertvolles zu schaffen.
Projekt auf einen Blick
Zusammenarbeit mit dem Head of UX, 2 UX-Researchern, 2 Designern, einem Plattform-Koordinator und 3 Entwicklern. Mitglied des 3-köpfigen UX-Review-Boards. Betreuung von 4 Junior-UX-Writern sowie Abstimmung mit Legal/Compliance und Country Managern.
- Definition der Tonalität, die zum Unternehmensstandard über alle Sprachen hinweg wurde.
- MVP1 planmäßig in EN/DE/RU gelauncht – mit vollständig konformen Kernflows.
- Features ausgeliefert, die Engagement und Retention gesteigert haben (Errungenschaften, Empfehlungen usw.).
- Lokalisierungsdurchlauf von Tagen auf Stunden verkürzt – dank skalierbarem Workflow.
Figma, Miro, Jira, Notion, Trello, interne Microservices für Lokalisierung, GPT‑4/3.5 für Ideation.
Ausgangspunkt
In der ersten Phase ging es vor allem darum, die Grundlagen zu klären: Wofür soll die Marke stehen, welches Erlebnis wollen wir schaffen und wie erreichen wir die Nutzer:innen auf eine glaubwürdige Art? Die eigentliche Herausforderung lag weniger im Erstellen von Design- und Content-Assets, sondern darin, die richtigen Fragen zu stellen, verschiedene Ansätze auszuprobieren und einen klaren Fahrplan zu entwickeln, der in den kommenden Monaten Design-, Content- und Produktentscheidungen leiten würde. Auf dem Papier wirkte die Aufgabe simpel – in der Realität bedeutete sie: eine mitreißende iGaming-Plattform von Grund auf aufzubauen.
Zentrale Schwerpunkte
Die Rolle der Marke klären, verschiedene Richtungen ausloten und ein Fundament schaffen, das Authentizität, Compliance und Nutzerengagement in Einklang bringt – als Basis für die folgenden Design- und Content-Entscheidungen.
Kernziele
- • Neue Registrierungen fördern
- • Erste Einzahlungen anstoßen
- • Vollständige Einhaltung der EU-Regularien sicherstellen (Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich…)
Iteratives Testen & Optimieren
In der ersten Testphase habe ich die User Journeys detailliert erfasst und analysiert. Dadurch ließen sich mehrere Faktoren aufdecken, die die Gesamt-UX beeinträchtigten – von Unstimmigkeiten in den Abläufen und technischen Bugs bis hin zu UI-Entscheidungen, die das Nutzererlebnis weniger intuitiv machten, als wir es uns vorgestellt hatten.
Die Ergebnisse haben wir mit einem klaren Design-Thinking-Zyklus aufgearbeitet: Empathize, Define, Ideate, Prototype und Test. Durch das wiederholte Anwenden konnten wir das Produkt Schritt für Schritt verfeinern und dabei stets an den Bedürfnissen der Nutzer:innen ausrichten.
Dank dieses Prozesses konnte unser Team in Rekordzeit ein hochwertiges, startbereites Produkt liefern, ohne Abstriche bei UX oder Barrierefreiheit zu machen.


Sprachstil (Tone of Voice)
Die Tone of Voice der Marke habe ich früh festgelegt. Mein Grundsatz: Klarheit steht über stilistische Spielereien. Die Sprache bleibt immer inklusiv, nahbar und nutzerorientiert.
Das vollständige ToV-Dokument umfasste mehr als 20 Seiten – von Grundlagen, Regeln und Beispielen bis hin zu Zeichensetzung und sogar Fragen wie „Komma bei Aufzählungen mit ‚und‘: ja oder nein?“. Da kaum jemand eine so lange Datei von Anfang bis Ende lesen würde, habe ich sie in eine 17-seitige Präsentation verdichtet, die dem gesamten Unternehmen als schneller Leitfaden diente.
Unter meiner Betreuung wurde die Tone of Voice später gemeinsam mit Country Managern und Übersetzer:innen für jeden Markt lokalisiert und angepasst, sodass sie sowohl konsistent als auch kulturell relevant blieb.
MVP1 und noch viel weiter!
Für MVP1 habe ich an den Kernflows gearbeitet: Registrierung, Onboarding, Zahlungen, erste Promotions sowie die Lokalisierung ins Englische, Deutsche und Russische. Das MVP wurde termingerecht gelauncht und erfüllte alle regulatorischen Anforderungen.
Nach dem Launch war die Arbeit längst nicht vorbei. Ich wurde eines von drei Mitgliedern des UX-Review-Boards, das alle neuen Features prüfte und freigab, bevor sie in die Entwicklung gingen. Parallel dazu war ich verantwortlich oder beteiligt an zentralen Flows wie dem Treueprogramm, dem Referral-Programm, Achievements, dem Adventskalender sowie einigen noch nicht angekündigten Features. Jedes Projekt durchlief unseren iterativen UX-Design-Prozess: Research → Prototyping → Testing → Verfeinerung.
Meine Rolle ging über das Verfassen von Texten hinaus: Ich stellte sicher, dass sich das Produkt so weiterentwickelte, dass es für unsere Zielgruppe möglichst natürlich und benutzerfreundlich wirkte. Slott entwickelt sich kontinuierlich weiter – nicht nur als Gaming-Produkt, sondern als einzigartiges Erlebnis, das Nutzer:innen fesseln, konvertieren und binden soll, dabei aber intuitiv und angenehm bleibt.

Ergebnisse
Die Arbeit an Slott war für mich ein interdisziplinäres Projekt, bei dem ich neue Rollen ausprobieren und meine Kompetenzen erweitern konnte. Ich wirkte an Design-, Content- und Produktentscheidungen mit und beeinflusste sowohl die Nutzererfahrung als auch die Markenkommunikation. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse:
- • Engagement und Bindung gesteigert. Funktionen wie Achievements führten zu deutlichen Anstiegen bei Registrierungen, Ersteinzahlungen und der wöchentlichen Nutzerbindung.
- • Markenstimme definiert. Der von mir entwickelte Tone of Voice wurde zum Standard im gesamten Unternehmen und prägte Produkt, Marketing und Kundenservice. So erhielt Slott eine klare, menschliche und vertrauenswürdige Stimme.
- • Lokalisierung beschleunigt. Mit einer skalierbaren Content-Pipeline und der Betreuung lokaler Übersetzer verkürzte ich die Lokalisierungszeit neuer Features von Tagen auf Stunden – bei voller Qualität und Compliance.
- • Abstimmung über Teams hinweg. An der Schnittstelle von UX, Design und Compliance sorgte ich dafür, dass Features sowohl UX-Standards als auch unternehmensinternen und regulatorischen Vorgaben in den EU-Märkten entsprachen.
- • Teamentwicklung. Ich schulte und begleitete ein Team von 4 Junior-UX-Writern, etablierte Review-Prozesse, sorgte für Stilkonsistenz und definierte Entwicklungspfade. So wurde Content zu einem strategischen Bestandteil des Produkts.
- • Zentrale Flows umgesetzt. Entscheidungen zu Loyalitätsprogrammen, Staking, Empfehlungssystemen und saisonalen Promotions wurden mitgestaltet, sodass Content und UX fester Bestandteil der Produktstrategie waren.
Erkenntnisse
Slott war für mich ein Crashkurs im Aufbau eines Produkts und einer Marke von Grund auf. Die Erfahrung ließ mich von einem einfachen UX-Designer zu einem strategischen Partner in Produktdesign, Compliance und Growth heranwachsen. Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Kreativität und Anforderungen in Einklang bringen. Ich habe gelernt, lebendige und spielerische Kommunikation zu gestalten und zugleich Vorschriften und geschäftliche Anforderungen einzuhalten – so entstehen Lösungen, die allen Seiten gerecht werden.
- Eine einheitliche Stimme skalieren. ToV-Richtlinien zu entwickeln war das eine. Sie in mehreren Ländern und Sprachen wirksam umzusetzen war etwas anderes. Ich habe gelernt, eine Brand Voice anzupassen, ohne ihren Kern zu verlieren.
- Denken wie ein Produktverantwortlicher. Die Arbeit im UX-Review-Board lehrte mich, Entscheidungen strategisch zu treffen – zwischen Nutzerbedürfnissen, Unternehmenszielen und technischer Machbarkeit.
- Führen mit Content. Die Betreuung von Schreibern und die Zusammenarbeit mit anderen Teams haben mir gezeigt, dass Content-Führung nicht nur Worte prägt, sondern auch Abläufe, Features und Unternehmenskultur.
Das Slott-Logo, die Marke, das Maskottchen und die Website sind Eigentum von Bluewave Interactive N.V. Ich erhebe keinerlei Ansprüche auf diese Assets. Sie werden hier ausschließlich gezeigt, um meine beruflichen Beiträge zum Projekt als Mitarbeiter und später als externer Auftragnehmer von NeoGroup zu veranschaulichen.